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Muslimisches Leben ist seit Jahrhunderten Teil europäischer Alltagskulturen. Aber spiegelt sich das auch in den Gegenständen wider, die das MEK in seiner Sammlung bewahrt? Welche sind das? Was erzählen sie über die Menschen, die sie hergestellt und genutzt haben, und über diejenigen, die sie gesammelt haben?

Einige Antworten auf diese Fragen zeigen wir in der Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“, die sich als temporäre Intervention in der Sammlungspräsentation „Kulturkontakte. Leben in Europa“ befindet. Zweimal wird sich die Installation verändern. Mehr und mehr Dinge und Themen, die muslimisches Leben in Europa berühren, werden sichtbar. Daneben lädt eine interaktive Station Besucher*innen dazu ein, Kulturgegenstände aus der Sammlung des MEK auszuwählen, die sie selbst ausstellen würden, und zu kommentieren

Erste Variation: Dinge schützen

08.08.2024 bis 10.11.2024

Im Rahmen des Projekts „Muslimische Sichtbarkeit im Museum. Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK“ sind wir auf die Suche gegangen nach Gegenständen, die eine Verbindung zu muslimischen Menschen in Europa aufweisen. Eine Auswahl der Dinge, die wir in den Depots wiedergefunden haben, ist nun im Ausstellungsraum zu sehen. Die meisten von ihnen sind Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ans MEK gekommen. Sie sind wie Fenster, die Blicke in muslimische Glaubens-und Lebenswelten ermöglichen. Fast alle von ihnen sind beschriftet oder haben einen Bezug zur Schrift. Sie scheint für Hersteller*innen und Nutzer*innen der Dinge wichtig gewesen zu sein: als Ausdruck religiöser oder kultureller Zugehörigkeit, als Schutz oder schützenswert. Daher thematisieren viele der Gegenstände das Bewahren: Dinge schützen! Sie bitten um göttlichen Schutz für den Menschen, sie schützen andere Dinge. Sie verweisen darauf, dass Schutz und Sicherheit menschliche Bedürfnisse sind.   

Ein weiteres Highlight der ersten Variation sind fünf kurze literarische Texte des Politikwissenschaftlers, Autors und Lyrikers Ozan Zakariya Keskinkılıç aus Berlin, die sich jeweils einem Objekt widmen. Zusammen bilden sie eine Geschichte zwischen Autobiografischem und Fiktion. Sie richtet den Blick auf Erinnerungen und Rituale, auf Familienalltage und Träume, um die Dinge aus einer anderen, literarischen Perspektive zu betrachten und sie zu befragen nach der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von muslimischem Leben.

Zweite Variation

13.11.2024 bis  26.01.2025

Dritte Variation

29.01.2025 bis 13.04.2025

Begleitprogramm

Begleitet wird die Installation von verschiedenen Veranstaltungen.

Kuratorisches Team

Die Ausstellung „Muslimische UnSichtbarkeiten. Eine Installation in drei Variationen“ wird kuratiert von Nushin Atmaca und Susanne Boersma, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Museum Europäischer Kulturen.


Eine Intervention des Museums Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin

Source : Museen zu Berlin